03-11-21
Bitte beachten für "Kauf auf Rechnung" und "Lastschrift"
Rechnungskauf und Lastschrift - Das Risiko wird immer größer!
Unsere Kunden kennen uns seit Jahren bzw. mich und meine Angstellte, die auch manchmal in der Hotline landet.
Sie können uns vertrauen, wir machen alles möglich, und wenn es unsere Kunden zufrieden macht, scheuen wir auch mal nicht vor einem Verkauf zurück, bei dem wir 2 Euro draufzahlen, z.B. wenn Pakete durch Schuld dritter verloren gehen, aber der schon bezahlte Kauf dringend erwartet wird.
Also so ziemlich das Gegenteil der meisten großen Shops, Kunden ganz vorne und Gewinnerwartung ganz hinten, nicht umgekehrt!
Um so mehr ärgert es uns, wenn unser Vertrauen mißbraucht wird.
Z.B. wenn jemand ein teures Produkt bestellt, dass normalerweise nur Menschen mit hohem Alter, hohem Krankenstand und wenig Einkommen bestellen.
Dann noch eine nette Email senden dass es nicht so eilig ist - und sich dann nach einer Woche als namenloser Betrüger entpuppen, Ware weg, Geld auch...
Das passt zum Trend, der Onlinehandel ist im Coronajahr sprunghaft gestiegen, die Zahl der Internetbetrüger auch - wir sehen uns heute einer nie gekannten Welle der Internetkriminalität gegenübergestellt!
Auch wir als kleiner Shop, der früher von solchen Leuten nicht gefunden wurde!
Unsere hohe Qualität seit Jahren hat sich nun auch für uns bewährt, es geht uns als Shop sehr gut und wir müssen nicht mehr jeden Kaufwunsch annehmen.
Daher habe ich jetzt beschlossen, dass wir die Zahlarten Rechnungskauf und Lastschrift rigoroser überwachen müssen.
Anfangs noch gehemmt, da mir unser Ansehen bei Kunden, auch Neukunden, sehr wichtig ist, aber mit jedem Tag, wo bei uns ein Betrugsversuch eingeht, überzeugter.
Die Gefahr bei Rechnungskauf?
Das liegt auf der Hand. Kunde kauft, Paket ist weg, nach 3 Wochen merken wir, Geld kommt auch nicht, in 90 % der Fälle war es das!
Die Gefahr bei Lastschrift?
Der Kunde kann bis 8 Wochen nach Erhalt der Ware sein Geld zurückholen, selbst wenn es dafür garkeinen Grund gibt, selbst wenn wir bei der Bank oder bei Stripe widersprechen!
Was hilft am Besten gegen Internetbetrüger?
Wir setzen jetzt noch sehr viel mehr auf den Bonitätscheck.
Schufa kennen alle, die sind aber sehr teuer. Onlineshops nutzen lieber ConCheck, dort ist es günstiger, eine Abfrage kostet dort unter einen Euro für uns.
Das machen übrigens alle, auch Shops die das nicht erwähnen...
Man bekommt als Shopinhaber dann ein Dokument mit einer Schulnote zurück. Und einigen persönlichen Angaben.
Die Schulnoten 1,1 bis 2,9 könnten auch schon mal ungerecht vergeben werden, z.B. weil ein vertrauenswürdiger Bürger in einem "falschen" Kölner Stadtteil lebt. Bis 2,9 geht es nur um "statistische Wahrscheinlichkeit", nicht um z.B. unbezahlte Rechnungen in der Vergangenheit.
Ab Schulnote 3,0 liegt immer wenigstens ein negatives Merkmal vor, z.B. ein zurückliegendes Inkassoverfahren wegen einer unbezahlten Rechnung.
Unsere bisherige Erfahrung: Verkäufe über Note 3 laufen zu 95 % schief, ab Schulnote 2,6 wartet man deutlich länger auf die Zahlung. Auffallend, obwohl das ja nur "Statistik" sein soll, unter 2,5 gibt es fasst nie Probleme.
Außerdem könnte ConCheck ausgeben, dass die Bonität zwar OK ist, die Adresse auch gut bekannt, nur der Name an sich nicht bekannt ist. Früher dachten wir uns nichts dabei. Heute, also nach einem Kriminalfall mit Identitätsdiebstahl und 500 Euro Schaden, wissen wir, dass das Trickbetrüger sein können, die Pakete an echte und gute Adressen bestellen, aber an nicht existierende Personen...
Ab sofort wird es also schwieriger bei uns, eine Versandbestätigung zu bekommen, wenn man als Nicht-Stammkunde Rechnungskauf oder Lastschrift auswählt.
Die neuen Regeln:
- Es werden nur noch Rechnungskäufe bis Bonität 2,5 akzeptiert. Darüber erhält der Kunde von uns eine Rechnung, mit der er entweder per Vorkasse oder Paypal (Link in der Rechnung) zahlen kann.
- Rechnungskauf ist nur möglich, wenn man Telefonnummer und Geburtsdatum hinterlässt.
- Rechnungs- und Lieferadresse müssen identisch sein. Rechnungskauf und Paket an eine andere Person, in ein anderes Land oder eine andere Stadt schließen sich aus.
- Im Bonitätscheck muss der Name als "bekannt" vermerkt sein, Lieferung auf Rechnung an nicht verifizierte Namen ist selbst bei Bonität 1,0 ausgeschlossen.
- Rechnungskauf auf ein "Gastkonto" ist bei uns unerwünscht und kann zur Ablehnung führen. Ehrliche Kunden haben nichts zu verbergen. Bitte ein Kundenkonto erstellen.
Auch Lastschriftkäufe die zweifelhaft sind, können wir beanstanden.
Zweifelhaft heißt, Neukunde mit merkwürdiger Warenzusammenstellung, hohe Kaufbeträge, Mängel im Bonitätscheck.
In dem Fall sieht es zwar vordergründig in unserem Stripe-Konto so aus, als wäre alles gut gegangen. Aber die Erfahrung zeigt, dass dem nicht so sein muss.
Spätenstens dann, wenn dort nach 4 Wochen "Kunde hat Zahlung angefochten" und nach 5 Wochen "Fall verloren" steht.
Also im Zweifel die gleichen Regeln wie siehe oben.
Bei uns hat jeder Kunde, ohne Ausnahme, die Gelegenheit, ehrlich einzukaufen. Ausgeschlossen wird also niemand!
Technisch könnten wir alles so einstellen, dass der Kunde das alles garnicht bemerkt. Also vom Shop selbst auf die entsprechenden Kriterien geprüft und informiert wird, in einer Sekunde, ohne dass wir oder die Kunden das überhaupt mitbekommen.
Aber unser Shop ist hochmodern, aber leider auch hochkomplex, die korrekten Einstellungen zu finden ist sehr schwierig.
Das Basteln in den Hintergrundeinstellungen hat schon oft zu Fehlern geführt, bei denen dann z.b. garkein Kunde mehr bestellen konnte. Ich mache das alles selbst, denn wenn wir noch eine teure Informatikabteilung beschäftigen würden, könnten wir nie unsere konkurrenzlos günstigen Preise bieten!
Wir müssen das daher leider erst mal aufwendig manuell machen bei jedem einzelnen Kunden, teilweise mit Rückmeldungen Stunden nach dem Kauf.
Bis das mal alles vollautomatisch in Millisekunden läuft, wird es sicher bis Ende 2022 dauern.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis.
Und wir freuen uns auf die Zeit ab jetzt, wo wir uns wieder darüber freuen können, im täglichen Kontakt, auch per Email oder Telefon, dass wir die nettesten Kunden der Welt haben - und keinen Gedanken mehr an die Betrüger verschwenden müsssen!
Bleiben Sie Gesund, Ihr Mario Müller
Nachtrag 16.11.2021:
Heute Morgen ein Anruf der Kripo Worms. Die Täter zum Betrugsfall sind gefunden! Dazu ein Verdächtigenkreis mit 60 Personen!
Das muss also ein Ring mit hunderten Betrugskäufen sein.
Mein schlechtes Gewissen, dass ich meine Kunden ab und zu mal nerven muss, ist damit vom Tisch.
Klar ist es lästig, wenn man ein größeres Paket nicht vom Nachbarn annehmen lassen kann, sondern nach Feierabend noch mit dem Personalausweis bei DHL erscheinen muss.
Aber so etwas kann auch für unsere Kunden extrem hilfreich sein im Notfall!
Beispiel:
Ein Heilpraktiker bestellt eine große Menge Nahrungsergänzungsmittel für seine Klienten. Ein Krimineller bekommt mit, dass dieser viele Kunden hat, die auch preisintensive Produkte beziehen.
Also zur typischen DHL-Zustellzeit einen Strohmann vor die Tür stellen, "Ja, hallo ich bin der Herr H.P., das können Sie mir gleich geben" oder "Mein Nachbar hat mir schon Bescheid gesagt, der musste kurz zum Termin, ich nehme es!"
Der Zusteller wird das im Normalfall, also ohne IdentCheck, anstandslos tun. Paket weg, wir haften nicht, ganz großer Ärger!
Für mittelpreisige Pakete werden wir auch Kostengründen evtl. auch mal "Persönliche Übergabe" wählen, das kostet nur 0,99 Euro statt 2,99 Euro für uns. Aber in dem Fall würde dem Zusteller auch eine gefälschte Empfangermächtigung genügen, IdentCheck ist sicher, und zwar für beide Seiten!